In der Fastenzeit geht es nicht um weniger, sondern um mehr – um mehr Phantasie, mehr Lebensfreude, mehr Zeit für Gott, den Nächsten und sich selbst. Fastenzeit ist Trau-dich-Zeit, wie es Bruder Paulus formuliert. Eine Übungszeit, die helfen will, kleine Schritte auszuprobieren hin auf ein anderes Leben. Die Texte, Tipps und Bilder dieses Monatsthemas möchten Mut machen auf diesem Weg hin zu Ostern. Lesen Sie selbst.
Rubrik: Schwerpunktthemen
Lust auf Fastenzeit: Die Trau-dich-Zeit
Das Schwerpunktthema für März 2010
am 30.11.2009 - 23:00Bilder
Texte
Tipps
Die Aktion "Sieben Wochen anders leben"
Wer fastet, der hat die Chance, sich selbst zu überraschen: Fällt es mir leicht, sieben Wochen auf Schokolade zu verzichten? Ist mein Leben anders, wenn ich keinen Rotwein trinke? Was entdecke ich, wenn ich täglich einen Psalm lese? Wer fastet, der schafft sich selbst neue Freiräume.
Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet Ostersonntag. "7 Wochen anders leben" heißt die Aktion, mit der der christliche Verein „Andere Zeiten“ Menschen durch die Fastenzeit begleiten möchte. Wöchentlich erhalten die Teilnehmer der Aktion Post: Einen "echten" Brief auf festem Papier, in schöner Farbe, persönlich gestaltet. Jeder Brief enthält Erfahrungsberichte und Anregungen, eine biblische Geschichte, die in die Situation von Fastenden spricht, dazu Gedichte und eine Karikatur. "7 Wochen anders leben" umfasst sieben Briefe, die erfreuen und im persönlichen Fastenvorhaben unterstützen sollen.
Damit man zusätzlich etwas über die Hintergründe der Fastenzeit erfahren kann, wird die Aktion "7 Wochen anders leben " durch eine Fastenbroschüre ergänzt. Sie enthält Informationen, Geschichten und Tipps rund um das Fasten sowie eine Bildkarte. "7 Wochen anders leben" kostet 9,50 Euro.
Weitere Informationen gibt es unter www.anderezeiten.de oder telefonisch unter 040/ 47 11 27 27.
Buchtipp: Eine Zeit, um aufzublicken. Mit der Bibel durch die Fastenzeit
In der vorösterlichen Fastenzeit geht es nicht in erster Linie um Verzicht, wie Basil Hume, der 1999 verstorbene ehemalige Erzbischof von London/Westminster, zu Beginn seines Buches erklärt; es geht vielmehr darum, sich wieder mit ganzer Kraft Gott zuzuwenden. Dieser spirituelle Fastenbegleiter bietet für jeden Tag der Fastenzeit eine konkrete geistliche Anregung: einen kurzen Bibeltext (jeweils ein Auszug aus einer der Tageslesungen), dann eine kleine Meditation und zum Abschluss ein ganz kurzes Gebet. Der im englischen Sprachraum sehr bekannte Autor hatte die Begabung, mit nur wenigen Worten das Wesentliche zu einem bestimmten Thema anzusprechen und damit zugleich vielfältige Impulse zum Weiterdenken zu setzen. So ist es dem Leser ohne weiteres möglich, die Texte jeden Tages in wenigen Minuten zu lesen - und dann die spirituellen Anregungen wirklich in den Alltag mitzunehmen. Die Sprache ist klar, vermeidet theologisches Fachvokabular und kann von jedem Leser, auch von Jugendlichen, gut verstanden werden. Trotzdem sind die angesprochenen Themen durchaus gewichtig und von großer Bedeutung für jeden Christen: es geht beispielsweise um Leid und Prüfung, um Versuchung und Sünde, um Bekehrung und Nächstenliebe, um Vergebung und Hoffnung, um Freiheit, Kreuz und Auferstehung. Wer sich darauf einlässt, jeden Tag die jeweiligen ein bis zwei Seiten zu lesen und zu bedenken, der muss sich keine unrealistisch langen Meditations- und Gebetszeiten vornehmen und wird doch in jedem Falle reich belohnt werden. Ein wertvoller spiritueller Begleiter durch die österliche Bußzeit hindurch. (www.familien234.de)
Basil Hume: Eine Zeit, um aufzublicken. Mit der Bibel durch die Fastenzeit. München 2009. ISBN 978-3-87996-757-5; 9,90 Euro
Zur Ansicht und Bestellung beim Borromäusverein
Tipp für Pfarrbriefredaktionen
Was haben Sie sich für die Fastenzeit vorgenommen? Was der Pfarrer, die Pastoralreferentin, der Bürgermeister, die Ärztin, der Feuerwehrkommandant, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende, der Oberministrant? Ihre Leser wird das interessieren. Befragen Sie Menschen aus Ihren Pfarreien nach ihren Fastenvorsätzen und welche Erfahrungen sie in den zurückliegenden Fastenzeiten mit dem Fasten gemacht haben. Denken Sie auch an ein Bild Ihrer Gesprächspartner, das Sie zu den kurzen Statements in Ihrem Pfarrbrief veröffentlichen.
Fastenimpulse für jeden Tag
„In der Fastenzeit geht es nicht um weniger, sondern um mehr. Das Leben schmeckt doch gleich viel besser, wenn es mit neuen Ideen gewürzt wird. Dafür sind die Tage vor Ostern ein gutes Übungsfeld. Gewohnte Rituale werden kritisch beleuchtet und neue Formen der Lebensgestaltung ausprobiert“, schreiben Bruder Paulus und Marcus C. Leitschuh im Vorwort zu ihrem Trau-dich-Fastenkalender. Er enthält für jeden Tag der Fastenzeit einen Impuls, der einlädt, eingeschliffene Pfade zu verlassen und Neues zu wagen. „Lediglich mit dem Essen aufhören heißt noch nicht fasten!“, sagte Mahatma Gandhi. Und so geht es mit diesem Fastenbegleiter nicht um das Aufhören, sondern um das Anfangen. Die Fasten-Impulse von Bruder Paulus und Marcus C. Leitschuh lauten etwa: Kleiderschrank aufräumen, im Treppenhaus grüßen, Mit Sekt anstoßen, Mir selber helfen oder Andenken begraben. Sie machen Lust auf ein anderes Leben - mit Gelassenheit und Mut.
Bruder Paulus Terwitte, Marcus C. Leitschuh: Trau dich, 40 Tage anders zu leben. Der Fastenkalender. Verlag Herder, 2006. ISBN 978-3-451-28976-7
Links
Fastenimpuls via Handy
Die katholische Fernseharbeit der Deutschen Bischofskonferenz und das Domradio Köln bieten ein SMS-Fasten an. Von Aschermittwoch bis Ostersonntag erhalten SMS-Fastende täglich einen Bibelvers auf das Handy - irgendwann am Tag, als Unterbrechung des Alltags. Weitere Informationen unter www.sms-fasten.de
Geschichtliches zur Fastenzeit
Geschichtliches zur Fastenzeit findet sich unter www.festjahr.de. Pfarrbriefredaktionen dürfen daraus Texte unter Angabe des Autoren und der Quelle im Pfarrbrief veröffentlichen.