Kinderarbeit: Schuften statt lernen

Das Schwerpunktthema für Oktober 2012

am 02.07.2012 - 22:00  

Pfarrbriefservice.de

Das T-Shirt für fünf Euro, der Orangensaft für 80 Cent und das Päckchen Kaffeepulver für drei Euro: Viele Konsumgüter sind bei uns so billig, weil Kinder an deren Herstellung beteiligt sind. Weltweit müssen laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) mehr als 200 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten, 115 Millionen davon verrichten eine für sie gefährliche Arbeit, sehr viele Kinder hindert die Arbeit daran, zur Schule zu gehen. Welche Möglichkeiten haben wir als Verbraucher, Einfluss zu nehmen? Die Materialien dieses Monatsthemas möchten Pfarrbriefredaktionen ermutigen, das Eine-Welt-Thema Kinderarbeit im Pfarrbrief aufzugreifen.

    Bilder

    Schicksal von José aus Brasilien

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    José lebt in Joaquin Nabuco, einem Dorf in der ärmsten Region Brasiliens. Von fünf Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags arbeitet er bei 40 Grad in der Sonne auf einer Zuckerrohr-Plantage, fünf Kilometer von seinem Dorf entfernt. Den Weg hin und zurück muss er zu Fuß bewältigen.

    von

    Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising

    Wir alle haben während unserer Kindheit kleinere oder größere Aufgaben erledigt, im Haushalt oder auch mal auf dem Feld geholfen. Dies ist seit Jahrtausenden selbstverständlich.

    Schicksal von Miguel aus Bolivien

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    Miguel arbeitet schon zwei Jahre im Cerro Rico, dem „reichen Berg” inmitten der Anden Boliviens. Hier gab es einst die reichsten Silberminen der Welt. Jeden Tag zwängt sich der Elfjährige auf der Suche nach Mineralien durch die engen, ungesicherten Stollen.

    von

    Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising

    Häufig müssen Kinder zum Familieneinkommen beitragen, indem sie den Eltern helfen, sei es in der Landwirtschaft, aber auch im Handwerk, Handel oder einem anderen Familienbetrieb.

    von
    • Schreiben Sie an den Vertreter Ihrer Stadt oder Ihrer Region im Bundestag und fordern Sie mehr Einsatz der Bundesregierung gegen Kinderarbeit.

    Mit bewusstem Einkauf gegen Kinderarbeit

    von

    Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising

    Wo Kinderarbeit drinstecken kann

    Kaffee, Tee, Kakao und Schokolade, Orangensaft, Handys, Teppiche, Fußbälle, Spielzeug, Baumwollsaatgut, Gold und Diamanten, Pflaster- und Grabsteine, Blumen, Shrimps und vieles mehr. Bei all diesen Produkten haben Kinder vermutlich mit angepackt.

    von

    Pfarrbriefservice

    In vielen Produkten/Bereichen kann ausbeuterische Kinderarbeit enthalten sein. Die Aktionsseite www.bayern-gegen-ausbeuterische-kinderarbeit.de nennt als dringlichste Produktgruppen:

    Ein Tag im Leben von Dani in Nicaragua

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    Stefanie Wilhelm/Kindermissionswerk

    Es dämmert, als Dani das Haus verlässt. Die Luft ist feucht. Noch hängen dichte Nebelschwaden zwischen den Bergen rund um Jinotega.

    Im Club Infantil lernen Kinder ihre Rechte kennen - und setzen sich dafür ein

    von

    Stefanie Wilhelm/Kindermissionswerk

    Der Club Infantil in Jinotega, Nicaragua, ermöglicht es Kindern, ihre Rechte kennen zu lernen und sich selbst dafür einzusetzen - mit Selbstverteidigungskursen für Mädchen, Förderunterricht für arbeitende Kinder und einem eigenen Radioprogramm.

    von

    Wo wird mit Kinderarbeit produziert?

    von

    Wo wird mit Kinderarbeit produziert?

    Brasilien ist heute, neben den USA, der weltweit größte Orangenproduzent und -exporteur. 80 Prozent des Orangensafts, der in Österreich und Deutschland konsumiert wird, stammt aus Brasilien.

    von

    Wo wird mit Kinderarbeit produziert?

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    Wo wird mit Kinderarbeit produziert?

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    Zwei Drittel der Kinderarbeiter auf der Welt sind in der Landwirtschaft beschäftigt.

    Siegel und Zertifikate

    Siegel und Zertifikate in den verschiedensten Konsumbereichen garantieren den Verbrauchern Waren, bei deren Herstellung soziale und ökologische Mindeststandards eingehalten wurden. Einen Überblick über die vielfältigen Siegel bietet: www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/gegenmassnahmen/siegel-und-zertifikate/  

    Missio-Aktion "Saubere Handys"

    Ein Leben ohne Handy ist für viele kaum noch vorstellbar. Aber die schöne Welt der Mobiltelefone hat eine dunkle, blutige Seite. Rebellengruppen im Ostkongo erobern Coltanminen und verkaufen illegal das seltene Erz, das für die Herstellung von Handys benötigt wird. Die Zivilbevölkerung wird brutal vertrieben, viele Kinder und Jugendliche müssen unter unmenschlichen Bedingungen in den Minen arbeiten.

    Das katholische Hilfswerk missio ruft im Rahmen der Aktion Schutzengel alle Handynutzer dazu auf, mit der Unterschriftenkampagne „Aktion Saubere Handys“ an führende Mobilfunkunternehmen zu appellieren. Nokia, Apple, Samsung und RIM (BlackBerry) sollen zukünftig garantieren, dass ihre Handys wirklich sauber sind und die Unternehmen kein illegales Coltan aus der Konfliktregion verwenden, mit dem der Krieg finanziert wird.

    Zur Unterschriftenkampagne: www.missio-hilft.de/de/aktion/schutzengel/fuer-familien-in-not-weltweit/saubere-handys/

    Was tun Unternehmen gegen Kinderarbeit?

    Die Seite www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de bietet eine Firmenliste, die den Verbrauchern einen Überblick über namhafte Unternehmen und deren Politik zu Kinderarbeit bzw. ihr Engagement gegen ausbeuterische Kinderarbeit geben möchte. „Auch wenn die Liste nur eine Auswahl von Firmen umfasst, soll sie es dem Verbraucher erleichtern, sich gegen Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu entscheiden“, schreibt der Betreiber der Seite, der Verein earthlink e.V.: www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/firmen/firmenliste/

    Außerdem bietet die Seite Produktelisten zu den Bereichen: Bekleidung, Schokolade und Lebensmittel: www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/firmen/produkte/  

    Tipp für Pfarrbriefredaktionen: Interview - Fairer Konsum gegen Kinderarbeit

    Waren aus dem fairen Handel tragen dazu bei, dass Kinderarbeit immer weniger nötig wird, weil die Eltern und andere Produzenten ausreichend bezahlt werden. Wenn es bei Ihnen in der Nähe einen Eine-Welt-Laden gibt, bietet sich für den Pfarrbrief ein kurzes Interview mit dem Leiter/der Leiterin an. Fragen könnten sein:

    • Für 20 Euro bekomme ich im Eine-Welt-Laden viel weniger als im Supermarkt. Wieso lohnt es sich dennoch, dort einzukaufen?
    • Was kann ich im Eine-Welt-Laden für das tägliche Leben kaufen?
    • Ich möchte nicht, dass Kinder schuften müssen, nur damit ich billig einkaufen kann. Aber woher weiß ich, dass Kinderarbeit bei den Produkten des Eine-Welt-Ladens ausgeschlossen ist?

    Veröffentlichen Sie das Interview zusammen mit einem Bild Ihres Gesprächspartners.

    Hilfsprojekte für Kinder unterstützen

    Zahlreiche Projekte der kirchlichen Hilfswerke tragen dazu bei, dass Kinder in armen Ländern neben ihrer Arbeit dennoch zur Schule gehen können. Eine Spende unterstützt dieses Bemühen.

    www.kindermissionswerk.de
    www.misereor.de
    www.missio.de  

    Broschüre "Wenn Kinder schuften statt spielen"

    Der Sachausschuss Gerechtigkeit-Entwicklung-Frieden des Diözesanrates der Katholiken der Erzdiözese München und Freising hat in einer Broschüre "Wenn Kinder schuften statt spielen" Informationen zusammengetragen und Ziele für eine Welt ohne ausbeuterische Kinderarbeit formuliert. Darin wird vor allem auf die Macht der Kunden hingewiesen. Diese können Produkte, die mit ausbeuterischer Kinderarbeit entstanden sind, boykottieren und damit Druck auf die Wirtschaft ausüben. Außerdem informiert die Broschüre über Beschlüsse des bayerischen Landtags und der bayerischen (Erz-)Diözesen.

    Format: DINlang, Erscheinungsjahr: 2008

    Bestellung unter:

    Sachausschuss Gerechtigkeit-Entwicklung-Frieden
    Diözesanrat der Katholiken, Tel. 089/ 2137-1261,
    Schrammerstr. 3/VI, 80333 München
    E-Mail: dioezesanrat@erzbistum-muenchen.de
    www.erzbistum-muenchen.de/kinderarbeit

    Gottesdienstbausteine

    Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ bietet Bausteine für einen Gottesdienst zum Thema Kinderarbeit: http://www.sternsinger.org/themen/kinderarbeit.html  

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