Das T-Shirt für fünf Euro, der Orangensaft für 80 Cent und das Päckchen Kaffeepulver für drei Euro: Viele Konsumgüter sind bei uns so billig, weil Kinder an deren Herstellung beteiligt sind. Weltweit müssen laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) mehr als 200 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten, 115 Millionen davon verrichten eine für sie gefährliche Arbeit, sehr viele Kinder hindert die Arbeit daran, zur Schule zu gehen. Welche Möglichkeiten haben wir als Verbraucher, Einfluss zu nehmen? Die Materialien dieses Monatsthemas möchten Pfarrbriefredaktionen ermutigen, das Eine-Welt-Thema Kinderarbeit im Pfarrbrief aufzugreifen.
Rubrik: Schwerpunktthemen
Kinderarbeit: Schuften statt lernen
Das Schwerpunktthema für Oktober 2012
am 02.07.2012 - 22:00Bilder
Texte
Tipps
Siegel und Zertifikate
Siegel und Zertifikate in den verschiedensten Konsumbereichen garantieren den Verbrauchern Waren, bei deren Herstellung soziale und ökologische Mindeststandards eingehalten wurden. Einen Überblick über die vielfältigen Siegel bietet: www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/gegenmassnahmen/siegel-und-zertifikate/
Missio-Aktion "Saubere Handys"
Ein Leben ohne Handy ist für viele kaum noch vorstellbar. Aber die schöne Welt der Mobiltelefone hat eine dunkle, blutige Seite. Rebellengruppen im Ostkongo erobern Coltanminen und verkaufen illegal das seltene Erz, das für die Herstellung von Handys benötigt wird. Die Zivilbevölkerung wird brutal vertrieben, viele Kinder und Jugendliche müssen unter unmenschlichen Bedingungen in den Minen arbeiten.
Das katholische Hilfswerk missio ruft im Rahmen der Aktion Schutzengel alle Handynutzer dazu auf, mit der Unterschriftenkampagne „Aktion Saubere Handys“ an führende Mobilfunkunternehmen zu appellieren. Nokia, Apple, Samsung und RIM (BlackBerry) sollen zukünftig garantieren, dass ihre Handys wirklich sauber sind und die Unternehmen kein illegales Coltan aus der Konfliktregion verwenden, mit dem der Krieg finanziert wird.
Zur Unterschriftenkampagne: www.missio-hilft.de/de/aktion/schutzengel/fuer-familien-in-not-weltweit/saubere-handys/
Was tun Unternehmen gegen Kinderarbeit?
Die Seite www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de bietet eine Firmenliste, die den Verbrauchern einen Überblick über namhafte Unternehmen und deren Politik zu Kinderarbeit bzw. ihr Engagement gegen ausbeuterische Kinderarbeit geben möchte. „Auch wenn die Liste nur eine Auswahl von Firmen umfasst, soll sie es dem Verbraucher erleichtern, sich gegen Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu entscheiden“, schreibt der Betreiber der Seite, der Verein earthlink e.V.: www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/firmen/firmenliste/
Außerdem bietet die Seite Produktelisten zu den Bereichen: Bekleidung, Schokolade und Lebensmittel: www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/firmen/produkte/
Tipp für Pfarrbriefredaktionen: Interview - Fairer Konsum gegen Kinderarbeit
Waren aus dem fairen Handel tragen dazu bei, dass Kinderarbeit immer weniger nötig wird, weil die Eltern und andere Produzenten ausreichend bezahlt werden. Wenn es bei Ihnen in der Nähe einen Eine-Welt-Laden gibt, bietet sich für den Pfarrbrief ein kurzes Interview mit dem Leiter/der Leiterin an. Fragen könnten sein:
- Für 20 Euro bekomme ich im Eine-Welt-Laden viel weniger als im Supermarkt. Wieso lohnt es sich dennoch, dort einzukaufen?
- Was kann ich im Eine-Welt-Laden für das tägliche Leben kaufen?
- Ich möchte nicht, dass Kinder schuften müssen, nur damit ich billig einkaufen kann. Aber woher weiß ich, dass Kinderarbeit bei den Produkten des Eine-Welt-Ladens ausgeschlossen ist?
Veröffentlichen Sie das Interview zusammen mit einem Bild Ihres Gesprächspartners.
Hilfsprojekte für Kinder unterstützen
Zahlreiche Projekte der kirchlichen Hilfswerke tragen dazu bei, dass Kinder in armen Ländern neben ihrer Arbeit dennoch zur Schule gehen können. Eine Spende unterstützt dieses Bemühen.
Broschüre "Wenn Kinder schuften statt spielen"
Der Sachausschuss Gerechtigkeit-Entwicklung-Frieden des Diözesanrates der Katholiken der Erzdiözese München und Freising hat in einer Broschüre "Wenn Kinder schuften statt spielen" Informationen zusammengetragen und Ziele für eine Welt ohne ausbeuterische Kinderarbeit formuliert. Darin wird vor allem auf die Macht der Kunden hingewiesen. Diese können Produkte, die mit ausbeuterischer Kinderarbeit entstanden sind, boykottieren und damit Druck auf die Wirtschaft ausüben. Außerdem informiert die Broschüre über Beschlüsse des bayerischen Landtags und der bayerischen (Erz-)Diözesen.
Format: DINlang, Erscheinungsjahr: 2008
Bestellung unter:
Sachausschuss Gerechtigkeit-Entwicklung-Frieden
Diözesanrat der Katholiken, Tel. 089/ 2137-1261,
Schrammerstr. 3/VI, 80333 München
E-Mail: dioezesanrat@erzbistum-muenchen.de
www.erzbistum-muenchen.de/kinderarbeit
Gottesdienstbausteine
Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ bietet Bausteine für einen Gottesdienst zum Thema Kinderarbeit: http://www.sternsinger.org/themen/kinderarbeit.html
Links
Christliche Initiative Romero
Die Christliche Initiative Romero (CIR) setzt sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelamerikas ein. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Basisbewegungen und Organisationen in Nicaragua, El Salvador und Guatemala sowie die Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland. Ziel ist, durch solidarisches Handeln eine Brücke zwischen den Entwicklungsländern und Deutschland zu schlagen, heißt es auf der Website www.ci-romero.de. CIR engagiert sich auch in der Kampagne für Saubere Kleidung, der Supermarkt-Initiative, im CorA-Netzwerk und für ProNATs, einem Verein zur Unterstützung arbeitender Kinder und Jugendlicher in Lateinamerika.